Bild 1

ignorance

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Tobias Hermeling

Ausschnitt - auferstanden

Bild 6

Bild 8

Bild 7

TH

kick it now!

nd7100

wagner extase - rauminstallation

so what

adults for beginners

242-243

blick aus dem wohnzimmer

clone

die maienzeit

die partei hat immer recht

europa foods

grasshopper

hier bin ich zu hause

hüter der reinen lehre

if you can't say it - show it!

ignorance is bliss

look

wandfragment

st john passion

oxygene

penis envy

so what sort of acting do you do

taxi nach leipzig

wartest du auf bessre zeiten?

where are you?

wie es gemacht wird

it´s a long way

die jahreszeiten

crossover

creation

clone your idol

attitüde

we don´t need an excuse!

essen ist fertig

mensch

inspected by nr.1

thats how much you know about the real world!

st. john passion - johannespassion

l`homme à la pipe

time out

in search of mozart

zeitkapsel 8992

batman

sweet sugar daddy

time capsule

potrero avenue

menschmaschine 242

schöner tag

220 seconds

der schädel des menschen

vaterland

so what

air has no residence no neighbors

die maienzeit schwebt geheimnisvoll durchs land

i´ll never let you do this again!

textfragment - roh

bernd

mothersday

superman

japanese boat ride party

poff

olympia

discounted packages

i tought young peole had more problems

narkose

Was ist deine Meinung vom Theater

Ermutigung

der Mutterschoß ist keine Einbahnstraße

after ten minutes we could go in

got up early still felt like aspen

5808d

gehen wir zu mir oder zu dir?

serenade

another reason i like the city better

auferstanden!

we know where you live

pastorale

Bitte sagen Sie es nicht meiner Frau

Der deutsche Revolver

Saatzeit

Singuläre Ziele

Was es alles gibt

Was es zu beachten gibt

Wehrpflichtige

Car incident

I want you

Liebe Grüße, Dein Michi

Schädlingsbekämpfung

"heute kann ich nicht denken...."

Das Untersuchen und die Auseinandersetzung mit Fragmenten bzw. Spuren des Menschseins ist Schwerpunkt Hermelings Arbeit, sowohl im bildnerischen als auch im filmischen Bereich. Ein wesentlicher Punkt seiner Arbeit ist daher, die permanente Suche nach Spuren und Beweisen des Daseins. Alles scheint für ihn Material zu sein, das ihm ermöglicht, Geschichten aus diesem herauszulesen, relevante Aspekte menschlicher Interaktion zu dechiffrieren und die Neugier anderen Lebensmodellen gegenüber zu stillen. Da es sich bei diesen Spuren immer nur um Fragmente eines Systems handelt, besteht seine Aufgabe darin, diese Fragmente zu einer neuen Realität zusammenzusetzen und sie weiters auf ein poetisches Niveau zu heben. Das ist, was ihn seit Kindheit an interessiert.

Dr. Mabuse

 

Tobias at the Crossroads- auf der Suche nach Mr. Goodbar

Tobias Hermeling findet seine Muse unter anderem auf den Straßen von Manhattan. Seine Kunst steht an jenem Kreuzungspunkt, wo die altehrwürdige Illusion der Malerei, ein Fenster zur Welt zu sein, mit der Realität zusammentrifft, dass jede Leinwand ein Objekt mit eigener Gesetzmäßigkeit ist. Für Tobias Hermeling ist dies ein Schnittpunkt, an dem Chaos und Ordnung zusammenprallen. Dieser Gegensatz ist so alt wie Dionysos und Apollo: Tobias begegnet der Gott der Zügellosigkeit und dem Gott der Ausgewogenheit an der Kreuzung 7th Avenue und 37th Street.


Der erste Eindruck ist der einer expressionistischen Intensität, hervorgerufen durch Verschütten, Verwischen und Verspritzen von Farbe. Abgrenzungen dienten dazu, das Bild von der äußeren Welt pufferartig zu trennen, bei Tobias Hermeling dagegen passiert das genaue Gegenteil. Der Eindruck entsteht, als wäre jede Grenze niedergerissen, als wäre das Füllhorn so prall geworden, dass es sich berstend an der Wand entlädt.


Nach und nach, beständig und nachhaltig, kehrt die dem Werk innewohnende Logik sinnhaft an die Oberfläche zurück. Die Darstellung von stauendem Verkehr, von dicht gedrängten Gebäuden und zusammengepferchten Menschen verwandelt sich in eine Reihe von Formen, die wie Puzzleteile angelegt sind. Dabei werden sich in „cross-town-traffic“ die verschiedenen Motivelemente zunehmend ähnlicher: Die Front einer steil aufragenden Statistik spiegelt die Arbeitslosigkeit und erklärt Aurum, den lateinischen Begriff als Gold.

Da einige der Werke Tobias Hermelings die Wirkung von Großstädten (New York)quirligen Straßen verströmen, sind die Gesten und die Farben, die das Wesen städtischen Lebens festhalten, wichtiger als deren Wahrzeichen. Wenn man den freudigen Gesichtsausdruck hungriger Kinder sieht, wie sie wenige Zentimeter vor einem herannahenden Essen zu Tisch laufen, kann man sich die ganze Situation lebhaft vorstellen. 

Der Schlüssel seiner erfolgreichen Darstellungen liegt sicher auch in seiner persönlichen Vergangenheit, die mit dem Sozialisationsprozess in der ehemaligen DDR, konkret Halle/Saale, begann, allerdings nie richtig abgeschlossen wurde, nicht unbedingt zum Nachteil seiner künstlerischen Karriere. 

Die Aufarbeitung dieses historischen Prozesses kommt in seinen Bildern in der Weise zum Ausdruck, dass er sich mit dem Widerspruch, der Realisierung seiner persönlichen Freiheit und in  einer zur Solidarität verpflichtenden Gesellschaft, einen Weg sucht und diesen findet, repräsentiert in den Figuren der 50/60er Jahre - eine Epoche, reflektiert von der kritischen Intelligenz, die zumindest zu Beginn der 50iger Jahre noch glaubte, dass die DDR die bessere deutsche Alternative wäre und den Sozialismus idealisierte, somit ein Tor zum Anarchismus öffnete.

Seine künstlerische Arbeit besteht darin, dass er einen Beitrag leistet, ein Projekt zu entwerfen, das die verschiedenen Elemente, die unsere Welt ergeben, atomisiert durch die Wissenschaft, von ihm über die Kunst wieder zusammengeführt werden.

Seine subtile Gesellschaftskritik ermuntert, uns selbst in Frage zu stellen.

 

Katharina Koller

Tobias Hermeling zählt bereits zu einer Generation, die mit „Switchen“ groß geworden ist.
Seine Arbeiten beziehen Impulse aus Sprach-Bild-Texten des Alltags und bestehen aus einer syntaktischen Anordnung von ikonischen und verbalen Elementen, die sich in assoziativen Verbindungen aufeinander beziehen, die Anordnung im Bild erfolgt frei auf der Fläche, wobei eine Bedeutungsperspektive und gestalterische Überlegungen für die Wahl der Größe ausschlaggebend sind. Als hektisch-visuelle Poesie bezeichnet er seine Arbeiten und verbindet sie mit dem Traditionsstrang der „Lingualisierung der bildenden Kunst“, die vor allem in den 1950er Jahren einen wesentlichen Impuls durch die konkrete und visuelle Poesie erfahren hat und in den 1960er Jahren, als die Pop Art Eingang in die Bilderwelten fand.
Er entwickelt die Tendenzen des Crossovers und die Vorliebe für Medien der 1990er Jahre weiter, was sich auch in seinen Filmen niederschlägt und findet in Verbindung mit Symbolen und Themen der eigenen Geschichte zu seinen narrativen Schrift-Bild-Texten.

Dr. Eva Maltrovsky

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